Ausgebucht! So lautete die erfreuliche Bilanz der Organisatoren rund um das diesjährige Pfingstzeltlager des Daadener Turnvereins. Bereits im 5. Jahr in Folge waren alle zur Verfügung stehenden Schlafkapazitäten mit 45 Teilnehmern im Alter zwischen 8 bis 15 Jahren bis auf den letzten Platz belegt. Die starke Resonanz bestätigte dem Vorstand, in Sachen Jugendarbeit den richtigen Weg eingeschlagen zu haben.
Das Aufbaukommando richtete das Lager am Freitag Vormittag für die kommenden Tage her. Dabei stellten sich die Zeltbaumeister im teilweise fortgeschrittenen Alter gerne zur Verfügung, war doch das ein oder andere Enkelkind unter den abenteuersuchenden Kindern und Jugendlichen.
Pünktlich um 17 Uhr verursachten die anreisenden Kurzurlauber in Begleitung ihrer Eltern ein kurzfristiges Verkehrschaos auf dem, zum größten Teil einspurigen Zufahrtsweg zur Ski-Hütte. Voller Erwartung, was die kommenden Tage bringen würden, konnten die Teilnehmer zunächst ihre Behausungen für die nächsten drei Tage einrichten und das nähere Umfeld erkunden, bevor im Anschluss an die Begrüßung die Gruppen für die unterschiedlichen Spiele und Lagerwettkämpfe eingeteilt wurden.
Bei Einzug der Dämmerung starteten die Kinder in Begleitung ihrer Betreuer zu einer Nachtwanderung, bei der es zu einem „tragischen“ Zwischenfall kam. Eine Betreuerin lief voraus, um die Lage zu erkunden. Dabei wurde Sie von Unbekannten „überfallen und vergiftet“. Die Aufgabe der Lagerteilnehmer bestand darin, dass passende Gegengift zu finden, um so die Verletzte retten zu können. Natürlich wurde die gestellte Aufgabe vorbildlich gelöst und die Anzahl der Vereinsmitglieder musste nicht korrigiert werden.
Die angenehmen sommerlichen Temperaturen am Nachmittag fielen im Laufe der ersten Nacht in einen bescheidenen einstelligen Bereich, die die Kinder und Betreuer ihr gemütliches Bett zu Hause vermissen ließen. Nach einer kurzen, schlafarmen Nacht standen die ersten Kinder bereits wieder gegen 5°° Uhr parat um dafür zu sorgen, dass das Lagerfeuer seine wärmende Wirkung nicht verlieren würde. Bei rasch steigenden Temperaturen, die sich für die verbleibende Zeit auch stabil halten sollten, starteten die Teilnehmer nach einem reichhaltigen Frühstück den bevorstehenden Tag mit vielen Spielen und Wettkämpfen.
Erstaunlich, welche faszinierende Wirkung ein einfaches Lagerfeuer in der Mitte des Zeltdorfes für alle komfortverwöhnten Kinder und Betreuer hatte. Stundenlang saßen die Kinder rund um die Feuerstelle und schnitzten unter Aufsicht mit ihren Taschenmessern oder stochernden mit Ihren eigenes geschnitzten Kunstwerken im Glutnest. Mancher vertrieb sich auch nur die Zeit, in dem er, in Gedanken versunken, in die lodernden Flammen blickte. Spätestens beim Singen alter Fahrtenlieder aus der Mundorgel, begleitet von Gitarren und gestärkt von textsicheren Vereinsmitlgiedern der reiferen Generation, die auf einen gern gesehenen Besuch vorbeischauten, kam die richtige Lagerromantik auf.
Am Montagmorgen hieß es dann Abschied zu nehmen. In freudiger Erwartung auf das nächste Zeltlager wurden die Zelte mit tatkräftiger Unterstützung vieler spontan eingesprungener Helfer in Rekordzeit wieder abgebaut und in der Turnhalle verstaut. Zufrieden übernahmen die auf den umliegenden Weiden grasenden Kühe wieder ihr Terrain und die besinnliche Ruhe kehrte wieder im Steinchen ein.
Nachfolgend noch eine kleine Bildnachlese:
Text und Fotos: Martin Lenz